Nicht vergeblich droht sie dir: an’s Fenster
Komm, es weht in diesen Wimpeln allen
Hier beschützen dich allein Trabanten,
Feige Söldner, denn es haßt das Volk dich;
Dieß bedenk’ und weigere nicht Gehorsam!
Stolzen Blicks erwidert Schehriar ihm,
Melde deiner Königin, wie glänzend
Diese Waffe sei, wie frei von Rost noch.
Mag sie landen, wenn es ihr gelüstet;
Aber nie mehr wird sie dann im Schatten
Nicht Moscheen und Thürme, Gräber wollen
Bau’n wir ihr und allen ihren Sklaven.
So der König, der den Feind entlassend
Rasch zu Pferd steigt. Mit verhängtem Zügel
Einzusammeln. Auf des eignen Pallasts
Flaches Dach indessen läßt die beiden
Abbassiden wohlbewacht er führen,
Wohlgefesselt: Sollten je, gedenkt er,
Möge Harun Alraschid in Bagdad
Durch der eignen Söhne schmählich Ende
Seines gläubigen Volks Triumph bezahlen!
Unterdessen wehte hoch und stattlich
Durch den günstigen Wind getrieben, drängte
Schiff an Schiff sich, folgend eins dem andern,
Um die Wette steuernd. Also folgen
Auf der Rennbahn oft sich edle Rosse
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/90&oldid=- (Version vom 31.7.2018)