Hingestreckter, ungeheurer Wallfisch.
Wach geworden, dehnt er seines Leibes
Riesenmasse, schleudert ab die Mannschaft,
Stürzt ergrimmt sich auf das Schiff, zerschlägt es,
Daß die Trümmer nach den Wolken flogen;
Zween Matrosen bloß, mit ihnen Assad,
Retten schwimmend auf dem öden Wrack sich.
Ohne Hoffnung, zwischen Tod und Leben,
Bringen dort die Nacht sie zu, der tiefste
Gegen Morgen aber blies der Wind sie
Heftig an; zu ihrem Glück erhalten
War das Steuer, und so gut sie konnten,
Lenkten sie’s, das mastenlose Fahrzeug
Lagen noch im untern Raum und karge
Lebensmittel; doch der Wind beharrte
Günstig. Assad saß am Steuerruder,
Seine zwei Gefährten aber schöpften
Als zu grau’n begann der zweite Morgen,
Sahn sie Land in duftiger Nebelferne;
Doch das Fahrzeug war zu leck, und jeder
Augenblick schien ihres Lebens letzter.
Segeltuch. In ihre Hände klatschten
Alle drei vor Freuden unwillkürlich:
Jene Barke nähert sich, sie rufen.
Bald am Steuer zeigt ein alter Mann sich,
Zwei gebräunte, lockige Knaben, welche
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)