Dieser perlend aus krystallenen Flaschen.
Polster legt und Purpurteppiche breitet
Auf’s erhabene Bett die emsige Greisin,
Rückt sodann den ebenholzenen Schemel,
Unterdrückt nicht länger Prinz Amin mehr:
Würdige Dienerin der besten Herrin,
Ruft er aus, beschwichtige mein Erstaunen!
Welch ein Land ist dieses? Welchem König
Ist der Name jener hehren Jungfrau,
Deren Feenpallast den Pilger aufnahm?
So der Prinz, und ihm versetzt Zulika:
Sohn des Harun Alraschid in Bagdad,
Dieses Luftschloß liegt in blühender Meerbucht
Bei Byzanz, und meine schöne Herrin
Ist des Kaisers Tochter Heliodora.
Sprach’s und ließ hierauf allein den Prinzen.
Aber ohne Schlummer, Heliodorens
Bild bemeistert seine wache Seele.
Auch der Fürstin schwebt des Fremden Bildung
Stets vor Augen, ihr Gemüt bewältigt
Ihre Heiligen ruft sie an, und immer
Mischt der Gastfreund unter ihr Gebet sich.
Nicht ein Fremdling däucht er ihr, er däucht ihr
Wie ein Jugendfreund bekannt und lieblich.
Ihn zu sehn in einem schmalen Nachen,
Den er steuerte weit hinaus in’s glatte,
Ruhige Meer, und als er weit entfernt war,
Schien zurück er seinen Blick zu wenden;
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)