Und den Mohren, die allein im Saale,
Ehrerbietig um den Zwerg beschäftigt,
Worte flüsternd, die sie wohl verstanden.
Schnell ergriffen wird der Zwerg, der Mund wird
Ihm verstopft, man schleppt zum Feuerherd ihn,
Hängend ihn an einen Eisenhaken,
Jener zappelte nun, den Kopf nach unten.
Doch des Harun Alraschids Erzeugten
Führen unter’m Baldachin zum Thron sie,
Wo der Zwerg gesessen; ehrerbietig
Händ’ und Arme kreuzend, rasch hinweg dann
Fliehn die Mohren, mit dem theuren Kleinod
Aus der Stadt entweichend. — Unter hellen
Candelabern, unter tausend Kerzen,
Sitzt allein im weiten Saal der Jüngling.
Ihm beflügelte rasch der Gefühle Chaos
Seines Herzens lauten Schlag, er dachte
Bald an Assur, bald an Diwisade.
Ihn die Dienerinnen; diese kehrten
Aus dem Schlafgemach zurück der Fürstin,
Die mit Zähren ihre Polster netzte.
Staunend sehn sie auf dem Thron den Assad.
Neigen tief sich ihm die Frau’n und scheiden.
Leise tritt zum Schlafgemach der Holden,
Aber kühn und voll Verlangen, Assad:
Abdorrachman’s Tochter, Diwisade,
Meinem Wagestück vergieb, und meiner
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)