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Schuberg, Lee und Mayer, Krause, dem die kürzer gefaßten Bücher von Hatschek-Cori und Stöhr anzufügen wären; von anderen anatomischen, mikroskopisch anatomischen und histologischen Lehrbüchern wie Atlanten kann hier nicht gesprochen werden. Von Lehrbüchern der Entwicklungsgeschichte hat sich das von O. Hertwig eine große Verbreitung zu verschaffen gewußt und ist in den Händen sehr vieler Studierender, was auch für die Bücher von O. Schultze (Kölliker) und Bonnet gilt. Diese Bücher wie das von H. E. Ziegler behandeln fast ausschließlich die Entwicklungsgeschichte der Wirbeltiere, während das umfangreiche Werk von Korschelt und Heider hauptsächlich (zumal in seinem speziellen Teil) der Entwicklungsgeschichte der wirbellosen Tiere gewidmet ist. Von neueren Lehr- und Handbüchern seien die über Allgemeine Biologie und Zellenlehre von O. Hertwig und M. Heidenhain, das der Protozoenkunde von Doflein, Verworns Lehrbuch der allgemeinen und vergleichenden Physiologie, Przibrams Experimental-Zoologie, Tierbau und Tierleben von R. Hesse, das von C. Schröder herausgegebene Handbuch der Entomologie sowie das Handbuch der Physiologie von Winterstein erwähnt. Die letztgenannten sind Sammelwerke wie dasjenige der Entwicklungsgeschichte von O. Hertwig, an welchem eine ganze Reihe namhafter Gelehrter beteiligt ist. Das gleiche gilt für das Handbuch der pathogenen Protozoen von Prowazek, wie für die Handbücher der pathogenen Mikroorganismen von Kolle-Wassermann und der Tropenkrankheiten von Mense. Von verschiedenen Gelehrten wird auch die im Erscheinen begriffene neue Auflage von Brehms Tierleben bearbeitet, die sich wie die früheren Auflagen durch ebenso große Vollständigkeit und Allgemeinverständlichkeit des Textes, wie lebendige Darstellung und ganz vorzügliche Ausstattung mit Bildern auszeichnet.

Als monumentale Werke der deutschen Zoologie sind vor allen Dingen Bronns Klassen und Ordnungen des Tierreichs, sowie die unter Leitung von F. E. Schulze hauptsächlich mit Unterstützung der Berliner Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Werke: das Tierreich und der Nomenclator animalium generum et subgenerum zu nennen, beide dafür bestimmt, in die große Menge der allmählich bekannt gewordenen Tierarten und ihre Namengebung Ordnung zu bringen.

Übersichtliche Bearbeitungen von der Hand namhafter Gelehrter enthalten auch die großen im Erscheinen begriffenen vielbändigen Werke: Kultur der Gegenwart und das Handwörterbuch der Naturwissenschaften, von denen das erstere ein schon aus dem Titel ersichtliches weitergehendes Programm hat, während das andere außer der Zoologie noch die anderen Zweige der Naturwissenschaften umfaßt.

Für die Charakterisierung des hier zu behandelnden Zeitabschnittes nicht unwesentlich dürfte auch die Neugründung einer ganzen Anzahl zoologischer oder ihnen nahestehender Zeitschriften sein. Dem nicht lange vorher begründeten Zoologischen Anzeiger (1877) und Biologischem Zentralblatt (1881) folgte bald die Gründung des Anatomischen Anzeigers (1886), der Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie (1884), des Physiologischen Zentralblatts (1887), der Zoologischen Jahrbücher (gegründet von W. Spengel 1886), Zentralblatts für Bakteriologie und Parasitenkunde (1887), der Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (1891), des Archivs für Entwicklungmechanik

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Diverse: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. – Band 3. Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1914, Seite 1337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutschland_unter_Kaiser_Wilhelm_II_Band_3.pdf/208&oldid=- (Version vom 20.8.2021)