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die nicht minder stark vermehrten deutschen Interessen im Auslande zu schützen und ihnen eine feste Basis für eine gedeihliche Entwicklung zu geben. Den „erkämpften Platz an der Sonne uns unbestritten zu erhalten, damit ihre Strahlen befruchtend wirken können auf Handel und Wandel nach außen, Industrie und Landwirtschaft nach innen und auch auf den Segelsport in den Gewässern“, bezeichnete der Kaiser als seine Aufgabe, „denn unsere Zukunft liegt auf dem Wasser“. Mit aller Energie hat Kaiser Wilhelm II. sich die Erfüllung dieser Aufgabe angelegen sein lassen und durch unermüdliches Vorwärtsdrängen erreicht, daß Handel und Wandel nicht nur gewaltig gewachsen sind, sondern auch blühen und gedeihen und daß alle Welt sich bewußt ist, daß der deutschen Flagge, wo es auch immer sei, die Achtung nicht versagt werden darf, die ihr gebührt.

So hat auch die deutsche Schiffahrt unter dem Schutz der deutschen Kriegsflotte sich ausdehnen können zu imponierendem Umfange; so hat sie sich längst schon den zweiten Platz unter den Nationen gesichert.

Wo auch immer sich ihm Gelegenheit bot, hat der Kaiser mit allem Nachdruck und unter Einsetzung seiner ganzen Persönlichkeit sich auf das Erfolgreichste bemüht, dem deutschen Handel und Verkehr durch Schaffung einer starken Flotte hinreichenden Schutz zu Wasser und zu Lande zu gewähren und damit die Grundlage zu schaffen, auf welcher auch die deutsche Schiffahrt sich entfalten und die Produkte deutschen Geistes und deutschen Schaffens über die Meere tragen konnte.

Dank der kaiserlichen Initiative entspricht die deutsche Schiffahrt heute in weitem Umfange der Charakteristik, die Prinz Heinrich von Preußen vor einer Reihe von Jahren bei seiner Rückkehr aus dem fernen Osten vom Norddeutschen Lloyd gab, den er als „die feste Brücke für das Deutschtum, die deutsche Zivilisation und das deutsche Ansehen auf dem großen Meere“ bezeichnete.

Möge es der deutschen Schiffahrt nun und für alle Zeiten beschieden sein, den Aufgaben, die ihr als Vermittlerin des Warenaustausches und des Personenverkehrs zwischen dem deutschen Vaterlande und dem Auslande zufallen, vollauf gerecht zu werden, möge sie unter dem starken Schutz des Reichsoberhauptes weiterhin wachsen, blühen und gedeihen, zur Ehre und zum Segen des Vaterlandes und zum Nutzen aller, die in irgendwelchen Beziehungen zum Welthandel und Weltverkehr stehen. In diesem Sinne alle Zeit:


Volldampf voraus!
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Diverse: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. – Band 2. Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1914, Seite 967. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutschland_unter_Kaiser_Wilhelm_II_Band_2.pdf/530&oldid=- (Version vom 20.8.2021)