Seite:Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen.pdf/43

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Vielleicht sagt mir der Eine: „Lieber Freund! Du hast alle plebejen und schmutzigen Ausdrücke zusammengeschleppt, wirst durch dein Büchlein manchen an- und aufreizen, sie zu gebrauchen und dadurch Andere, besonders unsere liebe Jugend verderben.

Daß der hohe und niedere Plebs Schimpfwörter gebraucht und solche größtentheils nicht fein sind, deßhalb wird man mir doch keine Schuld beimessen? Sie sind einmal unter den Menschen, zum Theil nur noch im Munde derselben, zum Theil aber schon gedruckt und keine Macht der Erde kann sie mehr verdrängen. Ich mußte sie also aufnehmen. Jedoch die allerschmuzigsten, welche z. B. der weiland Hofapotheker Wilhelmi in Jena gebrauchte und dessen Zeitgenossen oft genug von ihm gehört haben, und mehrere ähnliche habe ich weggelassen, weßhalb mich vielleicht Mancher einer wissentlichen Autorsünde, einer Unterlassungssünde, bezüchtigen dürfte.

Daß Mancher durch das Zusammenstellen der Schimpfwörter zum Gebrauche oder vielmehr zum Mißbrauche derselben an- und aufgereizt werden möchte, ist eben so wenig zu befürchten, als eine Mißhandlung oder Gefahr auf einem friedlichen Bauernhofe. Da liegen und stehen gar viele Sachen umher, welche die Bauern brauchen und in ihrer Wirthschaft nöthig haben, als:

Empfohlene Zitierweise:
F. Meinhardt: Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen. Buchhandlung von F. Meinhardt, 1839, Seite XXXVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsches_Schimpfw%C3%B6rterbuch_oder_die_Schimpfw%C3%B6rter_der_Deutschen.pdf/43&oldid=- (Version vom 8.9.2022)