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bedaure es recht sehr, daß dieser gute Kunde von mir deßhalb abgegangen ist. Vielleicht habe ich schon einige andere deßhalb verloren, und da ich noch mehrere dadurch verlieren kann, so muß ich doch wohl sehen, wie ich die Sache ändere.“

Weiterhin findet er die Ausdrücke: Bartkratzer, Bartschaber, Bartscheerer, Bartschinder, Bartputzer. “Sollte mich, sagt er, jemand ins Gesicht so nennen, warlich! das würde mich aufbringen und ich könnte mich nicht enthalten, ihm eins hinter die Löffel zu versetzen. Indessen muß ich, der Wahrheit gemäß, aufrichtig gestehen, daß meine Messer nicht immer so scharf sind, als sie sein sollten, besonders wenn ich mich Abends länger in der Gesellschaft verweilte, Nachts nicht ordentlich ausschlief, und am Morgen die Zeit zum Schleifen oder auch nur zum Abziehen zu kurz war. Da ist es nun wohl der Fall, daß bei Diesem oder Jenem der Bart etwas schwer abzunehmen war, und diese Kunden dabei ein eigenes, eben nicht sehr angenehmes Gefühl, auch wohl einigen Hautverlust gehabt haben, wie ich es selbst an mir erfahre, wenn ich mir in der Eile mit einem stumpfen Messer meinen Bart abnehmen muß. Sollten Andere mit mir so umgehen, ich würde auch nicht ruhig und gleichgültig dabei bleiben. Die Schrift sagt nun aber: was du nicht willst, das dir die Leute thun sollen etc. Folglich darf ich mich nicht

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F. Meinhardt: Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen. Buchhandlung von F. Meinhardt, 1839, Seite XXXIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsches_Schimpfw%C3%B6rterbuch_oder_die_Schimpfw%C3%B6rter_der_Deutschen.pdf/39&oldid=- (Version vom 8.9.2022)