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3.
Wer weiß, woraus das Körnlein wächst,

das uns zur Nahrung dienet?

4.
Wer weiß, wer uns den Tisch noch deckt,

der uns den Körper weidet?

5.
Wer weiß, wer uns den Weg noch zeigt,

darauf wir wandern müssen?

6.
Wer weiß, wo wol das Bettlein steht,

darin mich Gott einleget?

7.
Wer weiß, wannehr der Tod wol kömmt,

der uns zum Richter führet?

8.
Ach treuer Vater, das weißt du,

dir ist ja Nichts verborgen.

9.
Und wenns auch heute nicht geschieht,

geschieht es doch wol morgen.

10.
Ihr Sorgen weicht, laßt uns in Ruh!

denn Gott wird für uns sorgen.

(A. v. Haxthausen, „Geistliche Volkslieder mit ihren ursprünglichen Weisen, etc. Paderborn, 1850.“ S. 55.)


200. Armer Kinder Wanderlied.


Mäßig langsam. Mündlich, aus dem Paderbornschen.
Noten
Noten


1.
„Ich will in Garten gehen,

|: o Mutter :| mein!“

2.
‚‚‚Was willst du in dem Garten thun?

schönste Maria!‘‘‘

3.
„Ein Blümlein pflücken, :|:

o Mutter mein!“

4.
‚‚‚Was willst du mit dem Blümlein thun?

schönste Maria!‘‘‘

5.
„Ein Kränzlein machen,

o Mutter mein!“

6.
‚‚‚Was willst du mit dem Kränzlein thun?

schönste Maria!‘‘‘

7.
„In die Kirche tragen,

o Mutter mein!“

8.
‚‚‚Was willst du in der Kirche thun?

schönste Maria!‘‘‘

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_410.jpg&oldid=- (Version vom 2.11.2019)