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11.
Das Liedlein das ist abermal aus,

die Jungfern bleiben alle zu Haus
für funfzehn Pfennge.

(Nach dem „Bergliederbüchlein.“ [1740. – Vgl. Liederhort. S. 116.] Das. S. 51, Nr. 41. – Die Str. 2, 4 u. 10 nach dem fein. kl. Almanach. I, 102–105. – Wird auch in der Gegend von Soldin gesungen, jedoch mit Auslassung der Str. 4, 10 u. 11. – Vgl. Erk, Volksl. B. I, H. 3, S. 38, Nr. 43; B. II, H. 10 u. 11, S. 81, Nr. 75. – O. W. L. Richter, „Preuß. Provinzial-Blätter. 27. Bd. Königsb. 1842.“ S. 473. – F. D. Gräter, „Idunna u. Hermode. 1816.“ S. 61. – und Hoffmann v. F. „Schles. Volksl.“ S. 120.)

1. Nach Georg Forster’s „Frischen Liedlein.“ (1552. III, 60.) lautet diese Str. also: Ich soll und muß ein Buhlen haben, – trabe dich Thierlein, trabe! – und sollt ich n aus der Erden graben, trabe dich Thierlein, trab! – Nach Melchior Franck, »Fasciculus Quodlibeticus. Coburg, 1611.« (Nr. 3.) so: Es wollt ein Mägdlein ein Buhlen han – Bierebaum Bierebaum Bierebaum – und sollts ihn aus der Erden grabn, Bierebaum feins Annelein! – 4. Stutzen, prangen. – Str. 5 u. 6. Schon in einem flieg. Bl. aus der Zeit zwischen 1528 u. 37 vorkommend. (Vgl. Wunderhorn. IV, 15.) – 9, 2. Sie hat weder Treu noch Liebe nicht. (Mündl.) – 10. Soll sie kein Herz im Leibe nicht han, es müßt ihr alle Lust vergahn für funfzehn Pfennge. (1740.) – Dein Herz ist wie ein Taubenhaus, billig man von dir saget, Einer fleugt ein, der Ander aus, manch gut Gsell hats beklaget etc. (So der Anfang von Nr. 35 in: „Der ander Theil, Newer Deutscher Lieder, mit dreyen Stimmen etc. Durch Gregorium Langium Havelbergensem. [Breßlau.] Anno MDXC.“ Die Dedication vom J. 1586.)

193. Der lustige Bua.

Munter. Schwäbisch. 1778.
Noten
Noten


In Str. 2. wird vor dem letzten Takt eingeschoben: Noten und bei den folg. Str. so oft wiederholt, als nöthig ist.
1.
Ei, wie bin i a lustiger Bua!

wie ka-n-i so zwitzerli tanza!
Ei, wie ha–n-i Schuehle-n–a!
ei, wie ha–n–i Schnella dra!
Mei Schnella, mei Schueh!

2.
Ei, wie bin i a lustiger Bua!

wie ka–n–i so zwitzerli tanza!
Ei, wie ha-n-i Strümpfle-n-a!
ei, wie ha–n-i Zwickele dra!
Mei Strümpfle, mei Zwickle,
mei Schnella, mei Schueh!

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_401.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)