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189a. Schneiders Wanderschaft.
1.
Es wollt gut Schneider wandern

gen Wildpertshausen;
begegnet ihm der Zi zi zi, Bock bock bock, Meck meck meck,
es thät ihm grausen.

2.
Der Schneider gieng den Berg auf,

begegnet ihm ein Geiß;
da sprach derselbige Zi zi zi, etc.
wie machstu mir so heiß!

3.
Die Geiß gab ihm zu trinken

aus einem Fingerhut;
da sprach derselbig Zi zi zi, etc.
wie ist der Wein so gut!

4.
Der Schneider war so trunken,

er war so grausam voll;
da ward derselbig Zi zi zi, Bock bock bock, Meck meck meck,
vor großer Ohnmacht toll.

5.
Es kam ein Geiß gelaufen,

sie wollt ihm helfen auf;
da sprach derselbig Zi zi zi, etc.
ich stich dir ein Loch in Bauch!

6.
Die Geiß die nahm den Schneider

auf ihre krumme Horn;
sie warf denselben Zi zi zi, etc.
wol in die Hagendorn.

7.
Und da er wieder heraus kam,

hat er ein krummes Bein;
da sprach derselbig Zi zi zi, Bock bock book, Meck meck meck:
ein ander Mal bleib daheim!

(Flieg. Bl. 8. 4 Bl. „Zwey Nagel newe Lieder. Das Erst. Von dem Zy Zy Zy, Bock bock bock, Meck Meck Meck, gar schön und lustig zu Singen. Im Thon. Es wolt gut Schneider wandren, gen Wildpretzhausen etc. Getruckt auff dem Bocksberg, bey Lentz Geisser, in der Schneidergassen, Anno 1597.“ – [Wol Schweizer Druck. – Hier mit Auslassung der Str. 8–26.] – In Melchior Franck’s »Fasciculus Quodlibeticus etc. Coburg, 1611.« 4. – kommt im 2. Quodlibet folg. Fragment vor: „Es wollt ein Schneider wandern gen Hilperhausen; da bgegnet ihm der Meck meck meck, Zeck zeck zeck, Geiß Geiß Geiß, Bock Bock Bock, es thät ihm grausen.“)

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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_397.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)