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5.
Ach Gott, wie ist der Himmel so roth,

rosenroth wie eine Glut!
Das bedeutt Soldatenblut,
das bedeutt Soldatenblut;
ach, daß Gott erbarm!

6.
Jetzt reisen wir zum Thor hinaus:

Vater und Mutter, einen Gruß nach Haus!
Wann kommn wir wiedrum zusammn? :|:
In der Ewigkeit.

In Ernst Meier’s „Schwäbischen Volksliedern. Berlin, 1855.“ (S. 422) findet sich diese schöne Melodie in den 2/4-Takt eingezwängt! (Vgl. Silcher, Volksl. H. 9, Nr. 2.) Auch aus andern Melodien dieser Sammlung (S. 414, 428 etc.) geht hervor, daß Herr Meier in der Verwechselung des zweitheiligen Takts mit dem dreitheiligen ganz gut bewandert ist.

186. Des Handwerksburschen Abschied.

Langsam und gemessen. Melodie mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen,
Bergischen, Clevischen und Brandenburgischen.
Noten
Noten


1.
Es, es, es und es,

es ist ein harter Schluß,
weil, weil, weil und weil,
weil ich aus Frankfurt muß.
So schlag ich Frankfurt aus dem Sinn
und wende mich, Gott weiß, wohin.
Ich will mein Glück probieren,
marschieren.

2.
|: Er, er, er und er,

Herr Meister, leb er wol! :|
Ich sags ihm grad frei ins Gesicht,
seine Arbeit die gefällt mir nicht.
Ich will mein Glück etc.

3.
Sie, sie, sie und sie,

Frau Meistrin, leb sie wol!
Hätt sie das Essen besser angericht,
so wär ich auch gewandert nicht.
Ich will mein Glück probieren,
marschieren.

4.
Er, er, er und er,

Herr Vater, leb er wol!
Hätt er die Kreide nicht doppelt geschriebn,
so wär ich länger in Frankfurt bliebn.
Ich will mein Glück etc.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_391.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)