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3.
Wenn gleich manch treuer Kamerad

muß bleiben in dem Streit:
Husaren fragen nichts darnach,
sind All dazu bereit.
Den Leib begräbt man in die Gruft,
der Ruhm bleibt auf der Welt;
die Seele schwingt sich durch die Luft
ins blaue Himmelszelt.

(Vielfach mündlich, aus Franken, Thüringen, Schlesien und dem Hessen-Darmstädtischen. Mit Benutzung von flieg. Blättern aus der Zeit von 1780–1810. – Vgl. Wunderhorn I, 43; in neuster Aufl. I, 46. [In Str. 2 geändert.] – Erk, Volksl. B. III, H. 1, S. 1.)

184. Soldatenloos.

Mäßig. Melodie mündlich, aus Schlesien (Goldberg), Franken, Baden
und dem Hessen-Darmstädtischen (Messel).
Noten
Noten


(Vgl. Nr. 183.)

1.
Ich weiß nicht, bin ich reich oder arm,

oder gehts mit mir zum Verderben;
|: und ich weiß nicht, komm ich noch einmal nach Haus,
oder muß ich vor dem Feinde sterben. :|

2.
Und wenn ich dann gestorben bin,

wo wird man mich begraben?
wol unter einem grünen Feigenbaum,
rothe Röslein thut er tragen.

3.
Rothe Röslein ist noch nicht genug,

er trägt auch grüne Zweige;
und wenn mein Schatz einen Andern nimmt,
wie wird es sie gereuen!

4.
„Ach Gott!“ wird sie sagn, wird die Händ zusammen schlagen:

„All mein Trost ist mir genommen!“
und ich allein bin schuld daran,
kein Mensch hat mich gezwungen.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_389.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)