Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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weiß Häublein sollst aufhaben
wie andre jung Jägersfraun auch.‘‘‘ –
ein braven Burschen zu kriegen,
dem Jäger zu Schand und Spott.“
(Vielfach mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen, Brandenburgischen, aus Schlesien, Thüringen, Franken, vom Niederrhein etc. – Vgl. L. Erk, Volksl. B. I, H. 2, S. 12, Nr. 15; H. 6, S. 24, Nr. 19.)
1, 1. Es gieng ein Jäger wol jagen. 1, 3. ein Hirschlein oder ein Reh. – 2, 3. die war so jung und schön. – 3, 2. ob sie nicht wollt mitjagen. – 4, 1. Mitjagen das versteh ich nicht; ein ander Vergnügen (Pläsierchen) abschlag ich nicht. – 5, 2. und thäten sich traulich umarmen bis an den hellen Tag. – 6, 2. Die Sonne scheint über die Häger (Berge, Wälder, Felder, Stege), ein (reine) Jungfer bin ich ja noch (doch). – 8, 1. Das Mädchen fiel ihm zu Füßen. 8, 3. bloß nun das einzige Wort. – 9, 1. Er thät sich gleich wieder bedenken, das Leben das wollt er ihr schenken, weil sie so bitten thät. – 10, 3. auf ihrem schwarzbraunen (goldfarbigen) Haar. – 12, 1. Ei so laß ich etc.
174a. Der Jäger.
Mäßig geschwind. | Melodie mündlich, aus Schlesien, Franken und dem Hessen-Darmstädtischen. |
drei Viertelstunden vor Tagen
ein Hirschlein oder ein Reh. :|:
ein Mägdlein in weißem Kleide,
die wollt er nehmen zur Eh.
und führts in seine Schlafhütten
von Abend bis wieder an Tag.
du hast es verschlafen vor Freuden;
ein Jungfrau bin ich noch.“
er wollte das Mägdlein erschießen,
weil sie es so reden thät.
er sollt sie doch nicht erschießen,
er sollt ihr verzeihen die Red.
er wollte das Leben ihr schenken
bis auf ein ander Mal.
ob sie grün Kränzlein dürft tragen
auf ihrem goldgelben Haar?
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_378.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)