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ein Jäger geloffen 3, 6. Halt Jäger, halt ein! das Hirschlein ist mein. – 4, 1. Geh Jäger, jetzt pack dich etc. 4, 2. dein Leben das will ich verschonen. 4, 7. auf sJägers seiner Brust. – 5, 2. so will (thu) ich halt doch nicht verzagen. 5, 5. mein Gott noch wird geben. – 6, 1. Die finstre Nacht thut sich anschleichen. 6, 4. giebts Nichts mehr zu jagen, dann leg ich mich schlafen, begeb mich zur Ruh.

170. Der Jägerbursche.

Mäßig bewegt. Melodie mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen.
(Dreieichenhain, Obergleen bei Alsfeld.)
Noten
Noten


1.
Fruh, fruh, des Morgens fruh, :|:

|: wann ich vom Schlaf erwach,
geh ich dem Wildpret nach,
in den grünen Wald. :|

2.
Als ich in den Wald nein kam, :|:

lauft mir ein Has daher,
fragt, ob ich der Jäger wär,
ja Jäger wär.

3.
„Ei du mein lieber Has,

treib nur mit mir kein Spaß!
denn ich hab mein eignen Schütz,
eine funkelneue Kugelbüchs,
knallt wie der Blitz.“

4.
Und ich habs geschossen,

und ich habs getroffen!
Jetzt pack ich mein Wildpret auf
und geh so stracks nach Haus
mit meinem Schmaus.

5.
(Ich liebe gern was Feines,

wenn es gleich nicht mein ist,
und auch nicht werden kann,
hab ich doch meine Freud daran,
meine Freud daran.)

6.
„Spielet auf, ihr Musikanten! :|:

spielet mir ein schön Stück auf,
spielet mir mein Leibstück auf,
denn ich geh nach Haus.“

(Mehrfach mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen. [Dreieichenhain, Offenthal, Obergleen, Gießen.] L. Erk, Volksl. B. I, H. 2, S. 51, Nr. 52.)

2, 1. Ich geh in Wald hinein mit meinem Hündelein; kommt gleich ein Has daher: ob ich der Jäger wär, ja Jäger wär. (Flieg. Bl. um 1800.) – 3, 5. schießt als wie der Blitz. – 4, 4. und geh so stolz nach Haus – und trags mit Freud nach Haus zu meinem Schatz. – 5. Abermals eine von den oben (S. 283, 285, 288, 314, 349, 355 u. 365.) erwähnten Lieblingsstrophen, welche nach einem Stammbuche (aus Brieg) vom J. 1612 also lautet: Ich lieb was fein ist, ob (es) gleich nicht mein ist und nicht mein werden kann, doch seh ich meine Lust daran. – Auch in einem musikalischen Quodlibet von Paul Rivander („Ein newes Quodlibet, etc. Nürnb. 1615.“ 4.) hat sich diese Str. erhalten wie folgt:

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_372.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)