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1, 2. Wol aus dem kühlen Bronnen. – 4, 1. Da kam ein Reiter ungefähr – da kam ein Reiter daher gerittn: „Feins Mädel, bis (sei) du meine!“ – 5, 1. ‚‚‚Ich bin nicht dein, du bist nicht mein, bis du mir bringst drei Rosen,‘‘‘ etc. – 6, 1. Wollt ihr auf den Abend mein Beischläferin sein, so zieht mit mir daheime! – 8, 1. Die mitten im Winter gewachsen sein und blühn hinaus bis Ostern (und blühen bis nach Ostern). – 9, 2. kein Röslein war zu finden. – 10, 1. Er ritt wol vor der Malerin Haus. – 12. Meist wird statt dieser Str. die 8. Str. wiederholt. – 13. Und als die Röslein fertig warn, da thät er sich aufblasen: „Die Röslein die sind hübsch und fein!“ – Er warfs ihr auf den Schooße. (Hessisch.) – 16, 2. und nicht also gemeinet. – 17, 1. Hast du es denn im Schimpf (Scherz) geredt, gar schimpflich wolln etc. 17. Gewöhnlich wird mit dieser Str. ein zweites Lied herangezogen, und erfolgt dann der Uebergang aus dem einen in das andre Lied also: „Hast du es nur im Scherz geredt und nicht also gemeinet; sollst du mir sieben Söhne zeugen, und doch eine Jungfer bleiben.“ etc. (Vgl. L. Erk, Volkslieder. B. II, H. 2, S. 17 – und Hoffmann v. F. „Schlesische Volkslieder.“ S. 115 und 134.) – 18, 2. wir wollen beisammen schlafen!

151a. Drei Winterrosen.

1.
Es wollt ein Mädel nach Wasser gehn

zu einem kühlen Brunnen;
sie hatt ein schneeweiß Hemdlein an,
dadurch scheint ihr die Sonne.

2.
Sie schaut wol hin, sie schaut wol her,

ob sie auch wär alleine?
Da kam ein stolzer Reiter gerittn
wol von dem kühlen Weine.

3.
Er grüßt sie hübsch, er grüßt sie fein,

grüßt sie in sieben Sprachen:
„Feins Mädlein, willst mein Buhlerin sein –
in meinen Armen schlafen?“

4.
‚‚‚Eur Buhlerin mag ich ja nicht sein,

ihr bringt mir denn drei Rosen,
die auf Eim Zweig gewachsen sein,
blühn zwischen Weihnachten und Ostern.‘‘‘

5.
Er ritt den Grunewald um und um,

er konnt kein Rosen nicht finden;
er ritt bis zur Frau Malerin:
„Frau Malerin, seid ihr darinne?

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_330.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)