Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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gieb uns ein hellen Schein!
schein uns zwei Lieb zusammen,
ei die gern bei einander sein!
leit sich ein kalter Schnee;
der Schnee kann nicht zerschmelzen,
Gottes Wille der muß ergehn.
zerschmolzen ist uns der Schnee.
Gott gesegen euch, Vater und Mutter!
ich seh euch nimmermeh. –
leit sich ein Mühlen stolz,
sie mahlet uns alle Morgen
das Silber und rothe Gold.
schwemmt sich ein Hirschlein fein:
Was führt es in seim Munde?
von Gold ein Ringelein.
zu einem Ringelein,
meinem Buhlen wollt ichs schicken
zu einem Goldfingerlein.
von Perlen ein Kränzelein:
„Sieh da, du feiner Ritter,
darbei gedenk du mein!“
(„Lieder Büchlin, Zwey Hundert, ausserlesene Newe Lieder, allen Jungen Gesellen und Züchtigen Jungfrawen, zum newen Jar getruckt, mit ihren Melodeyen, sampt einem Register. Vormals nie inn Truck außgangen. [Holzschnitt.] Anno M.D.LXXXII.“ kl. 8. O. O. Nicht 200, sondern nur 192 Lieder enthaltend; auch in der Aufeinanderfolge der Lieder und deren Lesarten durchgehends verschieden von dem Frankf. Lieder-Büchlein. 1582. [J. Bergemann, „Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart, 1845.“] – Das. Nr. 112. – Im Frankf. Lieder-Büchlein. 1582 und 1584. Nr. 66.)
2, 4. Im Druck steht: Gottes Will der etc. – 5, 2. schwimmet sich etc. – Verglichen mit zwei handschr. Lesarten vom Jahr 1568 und 1574.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_315.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)