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124. Liebesgruß.


Sehr mäßig. Die Melodie nach Büsching’s u. von der Hagen’s Volksliedern. (1807.)
Aus Fr. Nicolai’s handschriftlicher Sammlung.
Noten
Noten


1.
Sind wir geschieden

und leb ich sonder dich,
gieb dich zufrieden,
du bleibst mein ander Ich.
Die Zeit wird fügen,
daß mein Vergnügen
nach überstandner Pein
wird desto schöner sein.

2.
Ich will indessen,

mein Engel, meine Lust,
dich nicht vergessen;
du schwebst in meiner Brust.
Bleib nur beständig
und unabwendig:
mein letzter Tropfen Blut
bleibt dir, mein Engel, gut.

3.
Geht, geht, ihr Winde,

und bringet diesen Kuß
dem schönen Kinde,
das um mich trauren muß;
küßt ihre Wangen,
sagt mein Verlangen,
bringt ihr die Nachricht bei:
ich lieb und sterbe treu.

(„Picanders [Christian Friedrich Henrici’s] Ernst-Scherzhaffte und Satyrische Gedichte, Anderer Theil. Andere Auflage. Leipzig, 1734.“ 8. [Das Vorwort vom J. 1729.] Das. S. 155 als ein übersandtes Lied mitgetheilt in: „Postbericht der Liebe. Auf die S. und K. Hochzeit. Chemnitz, den 4. Sept. 1725.“ – Vgl. Büsching und von der Hagen, „Sammlung Deutscher Volkslieder.“ S. 14. [Im Melodienheft S. 1.] Str. 4 scheint nur neuerer Zusatz zu sein.)

1, 8. Wird desto größer sein. (flieg. Bl.) – 3, 8. Ich leb und sterb getreu.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_282.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)