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3.
‚‚‚Willst du es bei mir schlafen

in meinem Arm und Schooß,
so mußt du draußn im Garten stehn
im grünen grünen Gras.‘‘‘

4.
„Ei sollt ich draußn im Garten stehn

im grünen grünen Gras,
so fallen all die Blätterchen
in meinen Arm und Schooß.“

5.
Ich stieg einmal ein Bäumelein,

das nicht zu steigen war;
da trat ich auf die Aesticher
und fiel auch oben rab.

6.
Die Kirschen von dem Bäumelein

die schmecken zuckersüß;
ach wenn mich nur mein Mütterlein
bald heierathen ließ!

(Vgl. F. K. v. Erlach, „Die Volkslieder der Deutschen“ etc. IV, 168.)

5. Vgl. Uhland. I, 61–63. – Hoffmann v. F. „Horae belgicae.“ (Neue Ausg. 1854.) X, 154 – woselbst über einem geistl. Liede des XV. Jh. die Weise: „Ic clam den boom al op, die mi te hoghe was.“ angeführt ist. – Vgl. auch „Horae belgicae.“ (1ste Ausg.) II, 84.


103a. Ich wollt ein Bäumchen steigen.


Mäßig geschwind. Mündlich, aus der Gegend von Darmstadt.
Noten
Noten


1.
Ich wollt ein Bäumchen steigen,

das nicht zu steigen war;
da beugten sich die Aestercher,
ich fiel ins grüne Gras.

2.
Ach wenn es nur mein Schätzchen wüßt,

daß ich gefallen wär,
da thät sie gleich ein weiten Sprung,
bis daß sie bei mir wär!

(Vgl. L. Erk, „Neue Sammlung deutscher Volkslieder“ etc. B. II, H. 4 u. 5, S. 35.)

2, 3. da thät es manchen weiten Schritt.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_253.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)