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93. Ständchen.


Sehr mäßig. Melodie mündlich, aus der Gegend von Frankfurt a. M.
Noten
Noten


1.
Ach, schönster Schatz, verzeih es mir,

daß ich so spat bin kommen;
|: doch hat die heiße Lieb zu dir
mich noch dazu gezwungen. :|

2.
Und schläfst du schon, wenn ich jetzt komm,

so sanft in deinem Bettchen,
so möcht ich dich gar inniglich
mit meinem Liedlein wecken.

3.
Erweck ich dich, erschreck ich dich,

so thuts mein Herz erbarmen;
gern läg ich dir, o schönster Schatz,
in deinen beiden Armen!

4.
Dein zwei schwarzbraunen Aeugelein,

die gar so freundlich blicken,
sollt dir daran geschehn ein Leid,
so spräng mein Herz in Stücken.

5.
Der große Gott vom Himmelsthron,

der Alles thut regieren,
der Himmel und Erd erschaffen hat,
wird uns zusammen führen.

(O. L. B. Wolff, „Halle der Völker. Frankfurt a. M. 1837.“ B. II, S. 167. Mündlich, aus dem Itzgrunde. – Str. 5 fehlte. Vgl. Wunderhorn. III, 13.)

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_242.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)