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91a. Van Gold dre Rosen.
1.
Dar steit ein Lindboem in jenem Dal,

is bawen breit und nedden schmal.
Van Gold dre Rosen. :|:

2.
Is bawen breit und nedden schmal;

darup sitter Fruw Nachtigal.
Van Gold dre Rosen.

3.
„Gott gröte di, Fruw Nachtigal hübsch und fien!

wiltu des Leveken Bade nicht sien?“
Van Gold dre Rosen.

4.
‚‚‚Des Leveken Bade kan icker nicht sien,

ik sien der so ein klein Waldvögelien.‘‘‘
Van Gold dre Rosen.

5.
„Bist du der so ein klein Waldvögelien,

wann eer kanst du des Leveken Bade denn sien?“
Van Gold dre Rosen.

6.
Dat flog sik hen, dat flog sik her,

dat flog vor ein Goldschmiedes Dör.
Van Gold dre Rosen.

7.
Do de Goldringelien was bereit,

grot Arbeit was daraf geleit.
Van Gold dre Rosen.

8.
Se streken dat Vagelien den Ring wol über den Kop,

dat flog to Hamborg damit in de Stat.
Van Gold dre Rosen.

9.
Dat flog sik hen, dat flog sik her,

dat flog vor eines Borgermeisters Dör.
Van Gold dre Rosen.

10.
„Gott gröte juw, Borgermeister hübsch und fien!

wor hebbe gi juw jüngsten Dochterlien?“
Van Gold dre Rosen.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_239.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)