Seite:Deutscher Liederhort (Erk) 185.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
5.
„Was gehts dich lumpigen Edelmann an,

wenn sie mein Vater bezahlen kann!“

6.
Der Edelmann ward voll Grimm und Zorn,

er schmiß den Schäfer in tiefsten Thurn.

7.
Als es des Schäfer sein Mutter erfuhr,

da macht sie früh sich auf die Spur:

8.
„Ach Edelmann, gieb meinen Sohn heraus!

ich will dir geben eine Tonne Golds.“

9.
‚‚‚Eine Tonne Golds ist mir kein Geld,

der Schäfer soll lenken ins weite Feld!‘‘‘

10.
Und als es des Schäfer sein Vater erfuhr,

er machte sich früh wol auf die Spur:

11.
„Ach Edelmann, gieb meinen Sohn heraus!

ich will dir geben zwei Tonnen Golds.“

12.
‚‚‚Zwei Tonnen Golds ist mir kein Geld,

der Schäfer soll lenken ins weite Feld!‘‘‘

13.
Und als das des Schäfers Schatz erfuhr,

sie machte sich früh wol auf die Spur:

14.
„Ach Edelmann, gieb meinen Schatz heraus!

ich will dir geben ein Perlenstrauß.“

15.
‚‚‚Ein Perlenstrauß kost mir viel Geld,

warum?
der Schäfer soll lenken bei dir ins Feld,
hop hop hop, bei dir ins Feld!‘‘‘

(A. Elwert, „Ungedruckte Reste alten Gesangs etc. Gießen und Marburg, 1784.“ S. 43.)
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_185.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)