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13.
All unser Noth und unser Pein

das wandel uns Maria Kindelein.

14.
Das wandel uns deins Kindes Zorn,

daß unsre Seeln nicht werden verlorn.

15.
Gott behüt uns für der Höllen Pein,

daß wir arme Sünder nicht kommen hinein.


(„Alte Catholische Geistliche Kirchengesäng. Paderborn, 1609.“ [mit der Ueberschrift: „Ein ander alt Gesang.“] – und „Geistlicher Paradeiß Vogel etc. 1663. Reyß.“ 8. S. 213. Nr. 141.)

12. In der Schlacht auf dem Marchfelde zwischen Ottocar von Böhmen und dem Kaiser Rudolf, 26. August 1278, sang, wie Ottocar von Horneck erzählt, das deutsche Heer:

Sant Mari, muoter unde meit,
al unsriu nôt si dir gekleit.
(Vgl. Hoffmann’s von F. „Geschichte des deutschen Kirchenliedes etc. 2. Ausg. Hannover, 1854.“ S. 68.)



49c. Die arme Seele.


Mäßig langsam. Die Mel. mündlich, aus der Gegend des Bodensees.
Noten
Noten


1.
Dort oben, dort oben an der himmlischen Thür,

und da steht eine arme Seele, schaut traurig herfür. :|:

2.
„Arme Seele mein, arme Seele mein, komm zu mir herein;

und da werden deine Kleider ja alle so rein.

3.
„So rein und so weiß und so weiß als wie der Schnee,

und so wolln wir mit einander in das Himmelreich eingehn.

4.
„In das Himmelreich, in das Himmelreich, in das himmlische Paradies,

wo Gott Vater, wo Gott Sohne, wo Gott heilger Geist ist.“

(Berthold Auerbach’s „Schwarzwälder Dorfgeschichten. I. Th. Mannheim, 1843.“ S. 174.)
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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_170.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)