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44. Die Mordeltern.
Erste Melodie.


Mäßig. Vielfach mündlich, aus Schlesien und dem Brandenburgischen.
Noten
Noten


Zweite Melodie.


Mäßig.
Noten
Noten


Dritte Melodie.


Mäßig. Mündlich, aus der Gegend von Magdeburg.
Noten
Noten


1.
Es hatt ein Gastwirth einen Sohn,

er ließ ihn etwas lernen schon,
das Schlosserhandwerk eben.

2.
Und als er ausgelernet hatt,

gab er sich auf die Wanderschaft
und thät sich was versuchen.

3.
Und als nun sechzehn Jahr um warn,

er als Gesell nach Hause kam,
sein Eltern zu besuchen,

4.
Stellt er sich als ein Fremder hier,

bat höflich um ein Nachtquartier,
gab sich nicht zu erkennen.

5.
„Ach Gastwirth, lieber Gastwirth mein,

schreibt an die Zeche groß und klein!
morgen werd ich Alls bezahlen.

6.
„Ach Gastwirth, lieber Gastwirth mein,

hebt mir auch auf mein Ränzelein
und thut mirs wol verwahren!

7.
„Darin hab ich ein schön Stück Geld,

das ich erspart hab in der Welt
in meinen jungen Jahren.“

8.
Die Tochter nahm ein Licht zur Hand

und leuchtet ihm ganz unbekannt,
thät ihn zu Bette führen.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_151.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)