zuletzt: „herbergen will ich dich heunt; in der Schuppen
da findest du Heu, magst dich mit deinem Pferde
behelfen; aber um deines Herrn willen, will ich dich
nicht beherbergen.“ Der Landgraf ging beiseit, konnte
nicht schlafen. Die ganze Nacht aber arbeitete der
Schmied, und wenn er so mit dem großen Hammer
das Eisen zusammen schlug, sprach er bei jedem
Schlag: „Landgraf werde hart, Landgraf werde hart,
wie dies Eisen!“ und schalt ihn, und sprach weiter:
„du böser, unseliger Herr! was taugst du den armen
Leuten zu leben? siehst du nicht wie deine Räthe
das Volk plagen und mähren dir im Munde?“ Und
erzählte also die liebelange Nacht, was die Beamten
für Untugend mit den armen Unterthanen übeten.
Klagten dann die Unterthanen, so wäre niemand, der
ihnen Hülf thäte; denn der Herr nähme es nicht
an, die Ritterschaft spottete seiner hinterrücks, nennten
ihn Landgraf Metz, und hielten ihn gar unwerth.
Unser Fürst und seine Jäger treiben die Wölfe ins
Garn, und die Amtleute die rothen Füchse (die Goldmünzen )
in ihre Beutel. Mit solchen und andern Worten
redete der Schmied die ganze lange Nacht zu dem
Schmiedegesellen; und wenn die Hammerschläge kamen,
schalt er den Herrn, und hieß ihn hart werden
wie das Eisen. Das trieb er an bis zum Morgen;
aber der Landgraf fassete alles zu Ohren und
Herzen, und ward seit der Zeit scharf und ernsthaftig
in seinem Gemüth, begundte die Widerspenstigen
zwingen und zum Gehorsam bringen. Das wollten
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_354.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)