Diener und Hunde rennten mit ihm in den Wald;
und da er den Grafen ersah, strafte er ihn mit harten
Worten, der wandte sich, und stach ihn mit einem
Schweinspieß durch seinen Leib, daß er todt vom
Pferde sank. Ludwig ritt seinen Weg, die Diener
brachten den Leichnam heim, und beklagten und betrauerten
ihn sehr; die Pfalzgräfin rang die Hände,
und raufte das Haar, und gebärdete sich gar kläglich,
damit keine Inzicht auf sie falle. Friedrich wurde begraben,
und an der Mordstätte ein steinern Kreuz
gesetzt, welches noch bis auf den heutigen Tag stehet;
auf der einen Seite ist ein Schweinspieß, auf der andern
der lateinische Spruch ausgehauen: anno domini
1065 hic exspiravit palatinus Fridericus, hasta
prostravit comes illum dum Ludovicus. Ehe das
Jahr um war, führte Graf Ludwig Frau Adelheiden
auf Schauenburg sein Schloß, und nahm sie zu einem
ehelichen Weib.
Wie Ludwig Wartburg überkommen.[1]
Bange thür. Chron. Bl. 44. 45. Gerstenberger a. a. O. S. 118. 119. |
Als der Bischof von Mainz Ludwigen, genannt den Springer, taufte, begabte er ihn mit allem Land, was
- ↑ Aehnliche Sage von Constantin und Byzanz. Cod. pal. 361 fol. 63b.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_348.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)