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Nach einer Zeit aber, so lag dieser Helias bei Nacht neben seiner Frau im Bette, und die Gräfin fragte unachtsam, und sprach: „Herr, solltet ihr euren Kindern nicht sagen wollen, wo ihr herstammet?“ Über das Wort verließ er die Frau, sprang in das Schwanenschiff hinein, und fuhr fort, wurde auch nicht wieder gesehen. Die Frau grämte sich, und starb aus Reue noch das nämliche Jahr. Den Kindern aber soll er die drei Stücke, Schwert, Horn und Ring zurück gelassen haben. Seine Nachkommen sind noch vorhanden , und im Schloß zu Cleve stehet ein hoher Thurm, auf dessen Gipfel ein Schwan sich drehet; genannt der Schwanthurm, zum Andenken der Begebenheit.




536.
Lohengrin zu Brabant.
Altdeutsches Gedicht

Vergl. Parcifal 24624 – 24715.
und Fürtrer, bei Hofstäter II. 131. – 173.


Der Herzog von Brabant und Limburg starb, ohne andere Erben, als eine junge Tochter Els oder Elsam zu hinterlassen; diese empfahl er auf dem Todbette einem seiner Dienstmannen, Friedrich, von Telramund.[1]) Friedrich, sonst ein tapferer Held, der



  1. Die Erzählung im Parcifal ist noch einfacher. Friedrich fehlt ganz, die demüthige Herzogin wird von Land und Leuten bedrängt, sich zu vermählen. Sie verschwört jeden Mann, außer den ihr Gott sende, und da schwimmt der Schwan herzu.
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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_326.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)