einer dieser Pilger vor ein Schloß, nach dessen Namen
er fragte, und hörte mit Erstaunen, daß es Billon
hieße: da er doch wohl wußte, Billon liege noch
viel weiter. Die Landleute erzählten ihm aber,
warum Helias diesen Bau gestiftet und so benannt habe;
und berichteten den Pilgrim der ganzen Geschichte.
Der Pilgrim dankte Gott, daß er endlich gefunden
hatte, was er so lange suchte; ließ sich bei dem König
Oriant und seinen Söhnen melden, und erzählte,
wie es um die Herzogin in Billon und ihre Tochter
stünde. Eßmer brachte dem Helias die frohe Bothschaft
in sein Kloster, Helias gab dem Pilgrim seinen
Trauring zum Wahrzeichen mit; auch sandten die andern
viele Kostbarkeiten ihren Freunden zu Billon.
Der Pilgrim fuhr damit in seine Heimath, und bald
zogen die Herzogin und die Gräfin hin zu ihrem Gemahl
und Vater in sein Kloster. Helias empfing sie
fröhlich, starb aber nicht lange darnach; die Herzogin
folgte ihm aus Betrübniß. Die Gräfin aber, als
ihre Eltern begraben waren, zog wieder heim in ihr
Land, und unterwies ihre Söhne in aller Tugend und
Gottesfurcht. Diese Söhne gewannen hernachmals
den Unglaubigen das heilige Land ab, und Godfried
und Baldwin wurden zu Jerusalem als Könige gekrönt.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_324.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)