darum mein Sohn, behalte nichts von dem Gut, das
du von mir geerbt hast, sonst wirst du verloren gleich
mir. Der Sohn sprach: wie kommts, daß man kein
Feuer an dir brennen siehet? Rühre mich mit der
Spitze deines Fingers an – versetzte der Vater – zuck
aber schnell wieder weg! In dem Augenblick, wo es
der Sohn that, brannte er sich Hand und Arm bis
an den Ellenbogen; da ließ erst das Feuer nach. Gerührt
von seines Vaters Qualen, sprach er: sag an,
mein Vater, gibt es nichts auf der Welt, das dir
helfen möge, oder irgend fromme? So wenig des
Teufels selber Rath werden mag – sagte der Vater –
so wenig kann meiner Rath werden; du aber, mein Sohn,
thue so mit deinem Gut, daß deine Seele erhalten
bleibe. Damit schieden sie sich. Die zwei Führer
brachten den Jüngling wieder heraus zu dem
Weib, der er den verbrannten Arm zeigte. Darauf
erzählte er Armen und Reichen, was ihm widerfahren
war, und wie es um seinen Vater stand; begab sich
alles seines Gutes, und lebte freiwillig arm in einem
Kloster bis an sein Lebensende.
Der Mann im Pflug.
Flamländisches Volksbuch: Florentina de getrouwe. Volkslied vom Grafen von Rom, in Adelungs Magazin Bd. 2. St. 3 S. 114 - 120. Vergl. Arentins Beitr. 1806 S. 322. Vergl. Gesta Rom. cap. 69. |
Zu Metz in Lothringen lebte ein edler Ritter, Namens Alexander, mit seiner schönen und tugendhaften
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_297.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)