Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 253.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Mann dazu verordnet, den man den Stier von Uri nennt, der im Krieg ein Horn von einem wilden Urochsen bläst, schön mit Silber beschlagen. Die von Lucern brauchen aber ehrine Harschhörner, die gab ihnen König Carl zu Ehren, als sie tapfer stritten in der runcifaller Schlacht. Da gönnte er ihnen, daß sie immerdar Hörner führen möchten und sollten, wie sie Roland sein eigner Vetter auch geführt.




515.
Ursprung der Welfen.
Reiner Reinek von Steinheim brandenburger Chronica. Wittenberg 1580. 4. gleich Eingangs nach alten Chroniken.

Crusius ann. suev. dod. I. p. 337. (nach Brusch ex relatu senuin.)
Bucelinus, monachus weingartensis in Germ. s. et prof. T. 2. p. 363.


Warin war ein Graf zu Altorf und Ravensburg in Schwaben, sein Sohn hieß Isenbart und Irmentrut dessen Gemahlin. Es geschah, daß ein armes Weib unweit Altorf drei Kindlein auf ein Mal zur Welt brachte; als das Irmentrut die Gräfin hörte, rief sie aus: es ist unmöglich, daß dies Weib drei Kinder von einem Mann haben könne, ohne Ehbruch. Dieses redete sie öffentlich vor Graf Isenbart ihrem Herrn und allem Hofgesinde „und diese Ehbrecherin verdiene nichts anders, als in einen Sack gesteckt und ertränkt zu werden.“

Das nächste Jahr wurde die Gräfin selbst schwanger, und gebar, als der Graf eben ausgezogen war, zwölf Kindlein, eitel Knaben. Zitternd und zagend,.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_253.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)