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jetzt Braun-eck heißt. Sie zogen über das Gebirg ins Thal, wo die Aar rinnt, da werkten sie emsig zu Tag und Nacht, und bauten Hütten. Die aber aus der Stadt Häßle in Schweden stammten, besetzten Hasli im Weißland (Oberhasli) und wohnten daselbst unter Hasius dem dritten Hauptmann. Der Graf von Habsburg gab ihnen seine Erlaubniß dazu. Gott hatte ihnen das Land gegeben, daß sie drinnen seyn sollten; aus Schweden waren sie geboren, trugen Kleider aus grobem Zwilch, nährten sich von Milch, Käs’ und Fleisch, und erzogen ihre Kinder damit.

Hirten wußten noch zwischen 1777 – 80 zu erzählen: wie in alten Jahrhunderten das Volk von Berg zu Berg, aus Thal in Thal, nach Frutigen, Obersibenthal, Sanen, Afflentsch und Jaun gezogen; jenseits Jaun wohnen andere Stämme. Die Berge waren aber vor den Thälern bewohnt.





509.
Die Ochsen auf dem Acker zu Melchtal.
Etterlin S. 25.


Es saß zu Sarnen einer von Landenberg, der war daselbst Vogt; der vernahm, daß ein Landmann im Melchtal einen hübschen Zug Ochsen hätte, da fuhr er zu, schickte einen Knecht und hieß ihm die Ochsen bringen; „Bauern sollten den Pflug ziehen, er wolle die Ochsen haben.“ Der Knecht that, was ihm befohlen war; nun hatte der arme fromme Landmann

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)