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Thäler, mit großem Wehklagen aller Verwandten und Freunde; die Mütter führten ihre unmündigen Kinder. In drei Haufen zogen die Schweden, zusammen sechs Tausend Männer, groß wie die Riesen, mit Weib und Kindern, Hab’ und Gut. Sie schwuren sich einander nie zu verlassen, und erwählten drei Hauptleute über sich durchs Loos, deren Namen waren Switer (Schweizer), Swey und Hasius. Zwölf Hundert Friesen schlossen sich ihnen an. Sie wurden reich an fahrendem Gut durch ihren sieghaften Arm. Als sie durch Franken zogen und über den Rheinstrom wollten, ward es Graf Peter von Franken kund, und andern; die machten sich auf, wollten ihren Zug wehren und ihnen die Straße verlegen. Die Feinde dachten, mit ihrem starken Heer das arme Volk leicht zu bezwingen, wie man Hunde und Wölfe jagt, und ihnen Gut und Waffen zu nehmen. Aber die Schweizer schlugen sich glücklich durch, machten große Beute und baten zu Gott um ein Land, wie das Land ihrer Altvordern, wo sie möchten ihr Vieh weiden in Frieden; da führte sie Gott in die eine Gegend, die hieß das Brochenburg. Da wuchs gut Fleisch und auch Milch, und viel schönes Korn, daselbst saßen sie nieder und bauten Schwytz, genannt nach Schwyzer ihrem ersten Hauptmann. Das Volk mehrte sich, in dem Thal war nicht Raum genug, sie hatten manchen schweren Tag, eh ihnen das Land Nutzen gab; den Wald ausrotten war ihr Geigenbogen. Ein Theil der Menge zog ins Land an den schwarzen Berg, der

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_243.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)