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Glück verließ den König, und wandte sich überall zu Herzog Heinrich (hernachmals Heinrich der Vogler genannt).




464.
Kaiser Heinrich der Vogeler.
Volksbuch von Herzog Ernst, S. 6.

Cölner Chronik 1499. Bl. 125a.
Lohengrin Strophe 317.
Godefr. Viterb. p. 324. Cod. pal. 525. fol. 59b.


Als die Fürsten den Heinrich suchten, daß sie ihn zum deutschen Kaiser erklären wollten, da fanden sie ihn mit einem Garnnetze und Kloben bei seinen lieben Kindern, wie er mit ihnen vogelte. Darum nannte man ihn scherzweise Heinrich den Vogeler, oder Finkler (auceps).




465.
Der kühne Kurzbold[1].
Ekkehardus sangallensis ap. Goldast I. 29.


König Heinrich der Finkler hatte einen getreuen Helden, Namens Kuno, aus königlichem Geschlecht, klein von Gestalt, aber groß an Herz und Muth. Seines winzigen Aussehens wegen, gab man ihm den Beinamen Kurzbold. Gisilbert von Lothringen und Eberhard von Franken hatten sich gegen den König



  1. Churzibolt, pugillus, Däumling ( gloss. zwetl.. Kurzbolt, eine Art Kleid (Rother 4576), altfranzös. cortibaut, courtibaut, latein. cortibaldus.
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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_174.jpg&oldid=- (Version vom 17.9.2023)