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434.
Dagoberts Seele im Schiff.

Chronique de Guill. de Nangis.


Als der gute König Dagobert aus dieser Welt geschieden war, ließ es Gott der Herr geschehn, weil er sich nicht von allen Sünden gereinigt hatte: daß die Teufel seine Seele faßten, auf ein Schiff setzten, und mit sich fort zu führen dachten. Aber der heil. Dionysius vergaß seines guten Freundes nicht, sondern bat unsern Herrn um die Erlaubniß, der Seele zu Hülfe zu kommen, welches ihm auch verstattet wurde. St. Dionysius nahm aber mit sich St. Mauritius und andere Freunde, die König Dagobert in seinen Lebzeiten vorzüglich geehrt und gefeiert hatte; auch folgten ihnen Engel nach und geleiteten sie bis ins Meer. Da sie nun an die Teufel kamen, huben sie an mit ihnen zu fechten; die Teufel hatten wenig Gewalt gegen den Heiligen, wurden besiegt, und hie und da aus dem Schiffe ins Meer gestoßen. Die Engel nahmen darauf Dagoberts Seele in Empfang, und der Heilige nebst seinem Gefolge kehrte ins Paradies zurück.




435.
Dagobert und seine Hunde.

Mélanges tirées d'une grande Bibl. IV. 29 – 45.


Noch heut zu Tage kennt das Volk in Frankreich zwei Sprüchwörter vom König Dagobert, deren Ursprung

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_120.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)