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allein aus dieser, sondern auch der ewigen Noth gezogen, und mit dem Königsthrone begabt werden. Die Boten, die ihn aus dem heiligen Haus abführen sollten, konnten sich ihm nicht auf eine Stunde weit nähern. Betroffen kehrten sie heim und hinterbrachten das. Der König schalt sie und sandte andere aus, aber diese erfuhren das Nämliche. Da machte sich Chlotar selbst auf, und siehe, auch ihn verließ seine Stärke, als er sich dem heiligen Orte nähern wollte; nunmehr erkannte er Gottes Macht, verzieh seinem Sohne und söhnte sich mit ihm aus. Dieser Ort war dem Dagobert lieb und angenehm vor allen andern.





432.
Sanct Arbogast.

Königshofen elsäß. Chronik S. 234. 235.


Sanct Arbogast, Bischof zu Straßburg, kam in große Huld und Heimlichkeit mit Dagobert, König zu Frankreich; und nichts gehrte der König lieber, als oft mit ihm zu sprechen und seinen weisen Rath zu haben. Ein Mal geschah, daß des Königs Jäger und Siegebert sein Sohn in den Büschen und Wäldern jagten an der Ill, wo nachher Ebersheim das Münster aufkam, und fanden einen großen Eber; dem rennten sie nach mit den Hunden, einer hin, der andre her. Und da kam’s, daß Siegebert der Knabe ganz allein ritt, und ungewarnt auf den Eber stieß. Das Roß scheute vor dem Wild, daß der Knabe abfiel und

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)