nun das Thierlein hinüber, und ging hin zum Loch
eines Berges, da hinein schloss es. Nach einigen
Stunden kehrte es zurück, und lief über die nämliche
Schwertbrücke wieder in den Mund des Königs. Der
König erwachte und sagte zu seinem Gesellen: „ich
muß dir meinen Traum erzählen, und das wunderbare
Gesicht, das ich gehabt.“ „Ich erblickte einen
großen, großen Fluß, darüber war eine eiserne Brücke
gebaut; auf der Brücke gelangte ich hinüber, und
ging in die Höhle eines hohen Berges; in der Höhle
lag ein unsäglicher Schatz und Hort der alten Vorfahren.“
Da erzählte ihm der Gesell alles, was er
unter der Zeit des Schlafes gesehen hatte, und wie
der Traum mit der wirklichen Erscheinung übereinstimmte.
Darauf ward an jenem Ort nachgegraben,
und in dem Berg eine große Menge Goldes und Silbers
gefunden, das vor Zeiten dahin verborgen war.
Der kommende Wald und die klingenden Schellen.
Aimoinus III. 82. |
Als Childebert mit großer Heeresmacht in Guntrams und Fredegundens Reich einbrach, ermahnte die Königin ihre Franken zu tapferem Streit, und ließ Guntrams hinterlassenes Söhnlein in der Wiege voraustragen; dem Säugling an Mutterbrust folgten die gewaffneten Schaaren. Fredegund ersann eine List. In finsterer Mitternacht, angeführt von Landerich, des
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)