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nun das Thierlein hinüber, und ging hin zum Loch eines Berges, da hinein schloss es. Nach einigen Stunden kehrte es zurück, und lief über die nämliche Schwertbrücke wieder in den Mund des Königs. Der König erwachte und sagte zu seinem Gesellen: „ich muß dir meinen Traum erzählen, und das wunderbare Gesicht, das ich gehabt.“ „Ich erblickte einen großen, großen Fluß, darüber war eine eiserne Brücke gebaut; auf der Brücke gelangte ich hinüber, und ging in die Höhle eines hohen Berges; in der Höhle lag ein unsäglicher Schatz und Hort der alten Vorfahren.“ Da erzählte ihm der Gesell alles, was er unter der Zeit des Schlafes gesehen hatte, und wie der Traum mit der wirklichen Erscheinung übereinstimmte. Darauf ward an jenem Ort nachgegraben, und in dem Berg eine große Menge Goldes und Silbers gefunden, das vor Zeiten dahin verborgen war.





429.
Der kommende Wald und die klingenden Schellen.

Aimoinus III. 82.


Als Childebert mit großer Heeresmacht in Guntrams und Fredegundens Reich einbrach, ermahnte die Königin ihre Franken zu tapferem Streit, und ließ Guntrams hinterlassenes Söhnlein in der Wiege voraustragen; dem Säugling an Mutterbrust folgten die gewaffneten Schaaren. Fredegund ersann eine List. In finsterer Mitternacht, angeführt von Landerich, des

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)