Bogen auf. Hernach bebaute er die Stätte von
neuem, nahm sich ein Weib und wohnte daselbst.
Dieser Leupichis wurde des Geschichtschreibers Urahn
Leupichis zeugte Arichis, Arichis den Warnefried, und
Warnefried den Paulus.
Die Fliege vor dem Fenster.
Paulus Diaconus VI. 6. |
Als der Lombardenkönig Cunibert mit seinem Marpahis (Stallmeister) Rath pflog, wie er Aldo und Grauso umbringen möchte, siehe da saß an dem Fenster, vor dem sie standen, eine große Schmeißfliege. Cunibert nahm sein Messer und hieb nach ihr; aber er traf nicht recht, und schnitt ihr blos einen Fuß ab. Die Fliege flog fort. Aldo und Grauso, nichts ahnend von dem bösen Rathschlag, der gegen sie geschmiedet worden war, wollten eben in die königliche Burg gehen, und nahe bei der Romanuskirche kam ihnen entgegen ein Hinkender, dem ein Fuß abgehauen war, und sprach: „gehet nicht zu König Cunibert, sonst werdet ihr umgebracht.“ Erschrocken flohen jene in die Kirche, und bargen sich hinter dem Altar. Es wurde aber bald dem König hinterbracht, daß sich Aldo und Grauso in die Kirche geflüchtet hätten. Da warf Cunibert Verdacht auf seinen Marpahis, er möchte den Anschlag verrathen haben; der antwortete: „mein Herr und König, wie vermag ich das, der ich
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_073.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)