Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 069.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


hervorgesprungen, und habe sie mit Gewalt bezwungen; das könne ihr der Edelmann bezeugen, der sie nach Haus geleitet.“ Dieser würde herbeigerufen und bestätigte, daß er auf das Geschrei der Königin hinzugeeilt sey, und das Meerwunder entspringen gesehen habe. Der König sprach: „nun möchte ich wissen, ob es noch am Leben ist, damit ich mich an ihm rächen könnte; darum will ich, daß ihr euch an dieselbe Stelle wiederum hinleget und seiner wartet.“ „Was ihr gebietet, thue ich – versetzte die Königin – was mir immer darum geschehe.“ Da ging die Frau, zierlich gekleidet, hin an des Meeres Flut; der König aber und sein Sohn bargen sich mit Waffen im Gesträuche. Nicht lange lag sie da, als das Meerwunder aus den Wellen sprang und auf sie zu lief; in demselben Augenblicke wurde es vom König und seinem Sohne überfallen, daß es nicht entrinnen konnte. Die Königin aber ergriff ein Schwert, und stach es durch den Leib des Unthiers, welches auf diese Weise mit dem Leben büßte; alle lobten Gott und zogen in Freuden heim.





402.
Romhild und Grimvald der Knabe.

Paul. Diacon. IV. 38.


Die Hunnen oder Avaren waren mit Heereskraft in die Lombardei eingebrochen; Gisulf, Herzog von Friaul, stellte sich mannhaft entgegen, unterlag aber mit seinem schwachen Häuflein der großen Menge.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)