Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 059.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Schmuck heraus. Er berühmte sich auch, den Alboin gesehen zu haben.





398.
Rosimund, Helmichis und Peredeo.

P. Diaconus II. 29. 30.


Nach Alboins Tode dachte Helmichis das Reich zu bekommen, allein die Longobarden hinderten das, und stellten ihm, vor tiefem Schmerz über ihres Herrschers Ermordung, nach dem Leben. Also entflohen Helmichis und Rosimund, jetzt seine Gemahlin, auf einem Schiffe, das ihnen Longinus, Vorsteher zu Ravenna, gesandt hatte, Nachts aus Verona, entwandten Albsuind, Alboins Tochter erster Ehe, und den ganzen longobardischen Schatz. Wie sie zu Ravenna angelangt waren, nahm Rosimundens Schönheit auch den Longinus ein, und er beredete sie, den Helmichis zu tödten, und sich hernach ihm zu vermählen. Zum Bösen aufgelegt, und wünschend Ravennas Herrin zu werden, reichte sie dem Helmichis, als er aus dem Bad kam, einen Becher Gift; er aber, sobald er merkte, daß er den Tod getrunken, zog das Schwert über sie, und zwang sie, was im Becher geblieben war, auszuleeren. So starben diese beiden Mörder durch Gottes Gericht zu Einer Stunde, Longinus schickte Albsuind und die lombardischen Schätze nach Constantinopel zum Kaiser Tiberius. Einige erzählen: auch Peredeo sey mit Helmichis und Rosimund nach

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_059.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)