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an Geist. Diese Gepiden blieben auf einer Insel der Weichsel wohnen, die Ostgothen und Westgothen zogen weiter fort, ließen sich aber auch eine Weile nieder. Dann führten sie Krieg mit den Gepiden, schlugen sie und theilten sich nachher selbst von einander ab; jeder Stamm wanderte seine eigenen Wege.


370.
Die eingefallene Brücke.
Jornandes p. 83.

Die Gothen kamen auf ihren Wanderungen auch in das Land Scythien und fanden einen fruchtbaren Strich, bequem und zur Niederlassung einladend. Ihr Zug mußte aber über einen breiten Fluß setzen, und als die Hälfte des Heers hinüber war, geht die Sage, sey die Brücke gebrochen; so daß kein Mann zurückkehren, der hinüber war, und keiner mehr übersetzen konnte. Die ganze Gegend ist durch Moor und Sumpf, den niemand zu betreten wagt, eingeschlossen. Man soll aber noch *)[1] heut zu Tag, wie Reisende versichern, von jenseits aus weiter Ferne Vieh brüllen hören und andere Anzeigen daselbst wohnender Menschen finden.



369.
Warum die Gothen in Griechenland eingebrochen.
Olympiodorus, ausgezogen bei Stritter mem. pop. I. 73. 74. Vergl. 476.

Folgende Sage hat man von den silbernen Bildsäulen,

die zur Abhaltung der Barbaren eingeweiht


  1. *) D. h. zu Jornandes Lebzeiten.
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_028.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)