drehte sie sich um, da stand derselbe Graurock,
aber ohne Pferd, wieder und hielt den Kopf mit bräunlichem,
krausendem Haar unter dem Arm. Die Frau
fuhr zusammen, das Gespenst aber sprach: „hieran
thut ihr wohl, Gott um Vergebung eurer Sünden zu
bitten, mir hats nicht so wohl werden können.“ Darauf
erzählte es: vor 130 Jahren habe er gelebt und
wie sein Vater Hans Jagenteufel geheißen. Sein Vater
habe ihn oft ermahnt, den armen Leuten nicht zu
scharf zu seyn, er aber die Lehre in den Wind geschlagen
und dem Saufen und Trinken obgelegen und
Böses genug gethan. Darum müsse er nun als ein
verdammter Geist umwandern.
Des Hackelnberg Traum.
Otmar S. 249. 250. |
Hans von Hackelnberg war braunschweigischer Oberjägermeister
und ein gewaltiger Weidmann. Einer Nacht
hatte er auf der Harzburg einen schweren Traum; es
däuchte ihm, als ob er mit einem furchtbaren Eber
känpfe, der ihn nach langem Streit zuletzt besiegte.
Diesen Traum konnte er gar nicht aus den Gedanken
wieder los werden. Einige Zeit darnach stieß er im
Vorharz wirklich auf einen Eber, dem im Traum gesehenen
ähnlich. Er griff ihn an; der Kampf blieb
lang unentschieden; endlich gewann Hans und streckte
den Feind zu Boden nieder. Froh, als er ihn so zu
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_435.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)