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hatte. Er ging auf sie an, griff ihr mit der Faust an die Brust und verschwand. In tiefster Entsetzung ging das Mädchen heim zu den Jhrigen und sprach: „ich Hab mein Theil.“ Da fand man ihre Brust, da wo der Geist sie angerührt hatte, schwarz geworden. Sie legte sich gleich zu Bette und verschied dritten Tags darauf.





286.
Der Grenzstreit.
Mündlich, aus Hessen.



Zu Wilmshausen, einem hessischen Dorf unweit Münden, war vormals Uneinigkeit zwischen der Gemeinde und einer benachbarten über ihre Grenze entsprungen. Man wußte sie nicht recht mehr auszumitteln. Also kam man übereins, einen Krebs zu nehmen und ihn über das streitige Ackerfeld laufen zu lassen, folgte seinen Spuren und legte die Marksteine danach. Weil er nun so wunderlich in die Kreuz und Quer lief, ist daselbst eine sonderbare Grenze mit mancherlei Ecken und Winkeln bis auf heutigen Tag.





287.
Der Grenzlauf.
Wyß a. a. O. S. 80-100. vgl. 317


Ueber den Klußpaß und die Bergscheide hinaus vom Schächenthale weg erstreckt sich das Urner Gebiet

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_411.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)