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Der Schäfer eilte mit schwankenden Füßen, von seinem Führer geleitet, zurück, der Berg that sich wieder auf und verschloß sich hinter ihm. Mit dem Tuch ging er dann auf des Grafen Burg, zeigte es und erzählte, was er gesehen; worauf sie ihm gern sein Geld gaben.






283.
Der feurige Mann.

Bothonis chronicon brunsvic. pictur. bei Leibniz SS. RR. BB. III. 337.
Mündlich, aus dem Erbachischen.


In düssem Jare (1125) sach me einen furigen Man twischen den Borgen twen, de de heten Gelichghen (Gleichen), dat was in der rechten Middernacht. De Man gingk von einer Borch to der anderen unde brande alse ein Blase, alse ein glonich Für; düt segen de Wechters, und dede dat in dren Nechten unde nig mer.

Georg Miltenberger, im sogenannten Hoppelrain bei Kailbach Amts Freienstein wohnhaft, erzählte: „in der ersten Adventssonntagsnacht, zwischen 11 und 12 Uhr, nicht weit von meinem Hause, sah ich einen ganz in Feuer brennenden Mann. An seinem Leibe konnte man alle Rippen zählen. Er hielt seine Straße von einem Marktstein zum andern, bis er nach Mitternacht plötzlich verschwand. Viel Menschen sind durch ihn in Furcht und Schrecken gerathen, weil er durch Maul und Nase Feuer ausspie und in einer fliehenden Schnelligkeit, hin und her flog, die Kreuz und die Quer.“



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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_409.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)