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wohlerfahren in allen Dingen. Nachdem er den Hergang dieser Sache erkündet, machte er sich tief in der Nacht mit seinem Diener zu Fuß auf den Weg nach dem Berg. Sie stiegen mit großer Mühe hinauf und wurden sechsmal von einer Stimme davon abgemahnt: sie würdens sonst mit großem Schaden erfahren müssen. Ohne aber darauf zu achten, gingen sie immer zu und gelangten endlich vor das Thor. Da stand jener Kriegsmann wieder als Schildwache und rief, wie gebräuchlich: „wer da?“ Der Edelmann, ein frischer Herr, gab zur Antwort: „ich bins.“ Das Gespenst fragte weiter: „wer bist du?“ Der Edelmann aber gab diesmal keine Antwort, sondern hieß den Diener das Schwert herlangen. Als dieses geschehen, kam ein schwarzer Reuter aus dem Schloß geritten, gegen welchen sich der Edelmann wehren wollte; der Reuter aber schwang ihn auf sein Pferd und ritt mit ihm in den Hof hinein und der Kriegsmann jagte den Diener den Berg hinab. Der Edelmann ist nirgends zu finden gewesen.





282.
Der Feuerberg.
Mündlich, aus Wernigerode


Einige Stunden von Halberstadt liegt ein ehemals kahler, jetzt mit hohen Tannen und Eichen bewachsener Berg, der von vielen der Feuerberg genannt wird. In seinen Tiefen soll der Teufel sein Wesen

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_407.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)