wohlerfahren in allen Dingen. Nachdem er den Hergang
dieser Sache erkündet, machte er sich tief in der
Nacht mit seinem Diener zu Fuß auf den Weg nach
dem Berg. Sie stiegen mit großer Mühe hinauf und
wurden sechsmal von einer Stimme davon abgemahnt:
sie würdens sonst mit großem Schaden erfahren müssen.
Ohne aber darauf zu achten, gingen sie immer
zu und gelangten endlich vor das Thor. Da stand
jener Kriegsmann wieder als Schildwache und rief,
wie gebräuchlich: „wer da?“ Der Edelmann, ein frischer
Herr, gab zur Antwort: „ich bins.“ Das Gespenst
fragte weiter: „wer bist du?“ Der Edelmann
aber gab diesmal keine Antwort, sondern hieß den
Diener das Schwert herlangen. Als dieses geschehen,
kam ein schwarzer Reuter aus dem Schloß geritten,
gegen welchen sich der Edelmann wehren wollte; der
Reuter aber schwang ihn auf sein Pferd und ritt mit
ihm in den Hof hinein und der Kriegsmann jagte den
Diener den Berg hinab. Der Edelmann ist nirgends
zu finden gewesen.
Der Feuerberg.
Mündlich, aus Wernigerode |
Einige Stunden von Halberstadt liegt ein ehemals kahler, jetzt mit hohen Tannen und Eichen bewachsener Berg, der von vielen der Feuerberg genannt wird. In seinen Tiefen soll der Teufel sein Wesen
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_407.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)