schwarz bedeckten Wagen, der aber nur drei
Räder und einen langnasigten Fuhrmann hatte. Bestürzt
stand er still, ließ den Wagen vorüber und sah
bald, daß er sich mit Prasseln und Flammen in die
Lüfte verlor, dabei vernahm man Sehwerterklingen,
als ob ein Heer zusammenginge. Der Bote wandte
sich, kehrte zur Stadt und zeigte alles an; man schloß
aus diesen Gesicht auf Zwietracht unter den deutschen
Fürsten.
Der Irrwisch.
Mündlich, aus Hänlein. |
An der Bergstraße zu Hänlein, auch in der Gegend von Lorsch, nennt man die Irrlichter: Heerwische; sie sollen nur in der Adventszeit erscheinen und man hat einen Spottreim auf sie: „Heerwisch, ho ho, brennst wie Haberstroh, schlag mich blitzeblo!“ Vor länger als dreißig Jahren, wird erzählt, sah ein Mädchen Abends einen Heerwisch und rief ihm den Spottreim entgegen. Aber er lief auf das Mädchen gerade zu und als es floh und in das Haus zu seinen Eltern flüchtete, folgte er ihr auf der Ferse nach, trat mit ihr zugleich ins Zimmer hinein und schlug alle Leute, die darin waren, mit seinen feurigen Flügeln, daß ihnen Hören und Sehen verging.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_401.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)