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die ein andermal mit Wein vorbeigefahren kamen, lockte der böse Feind mit einem Gesicht hinein und wies ihnen etliche bekannte Leute, die bereits in der höllischen Flamme saßen.

Die Sage erzählt: einmal habe ein König von Engelland mit seiner Gemahlin, Namens Reinschweig, gelebt, die er aus einem geringen Stand, blos ihrer Tugend willen, zur Königin erhoben. Als nun der König gestorben war, den sie aus der Maßen lieb hatte, wollte sie ihrer Treu an ihm nicht vergessen, sondern gab Almosen und betete für die Erlösung seiner Seele. Da war gesagt, daß ihr Herr sein Fegfeuer zu Thüringen im Höselberg hätte, also zog die fromme Königin nach Deutschland und baute sich unten am Berg eine Capelle, um zu beten, und rings umher entstand ein Dorf. Da erschienen ihr die bösen Geister, und sie nannte den Ort Satansstedt, woraus man nach und nach Sattelstedt gemacht hat.





174.
Des Rechenbergers Knecht.

Agricola im Sprüchw. 301. Bl. 172.
Kirchhof’s Wendunmuth V. Nr. 247–249. S. 304. 305.
Luther’s Tisch-Reden. 106.

Es sagte im Jahr 1520. Herr Hans von Rechenberg in Beiseyn Sebastians Schlick und anderer viel ehrlicher und rechtlicher Leute, wie seinem Vater und ihm ein Knecht zur Zeit, da König Matthias in Ungarn

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_287.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)