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liefen die Bauern haufenweis mit Hacken und anderm Geräth in das Wäldchen und wollten sich ihren Theil vom Schatz auch holen, aber niemand konnte den Ort finden, wo das Silber hervorgequollen war.

Der Fürst von Braunschweig hat sich von dem geprägten Silber ein Pfund holen lassen, so wie sich auch ein Bürger aus Halberstadt, N. Everkan, eins gelöst.





161.
Goldsand auf dem Unterberg.
Brixener Volksbuch


Im Jahr 1753. ging ein ganz mittelloser, beim Hofwirth zu St. Zeno stehender Dienstknecht, Namens Paul Mayr, auf den Berg. Als er unweit dem Brunnenthal fast die halbe Höhe erreicht hatte, kam er zu einer Steinklippe, worunter ein Häuflein Sand lag. Weil er schon so manches gehört hatte und nicht zweifelte, daß es Goldsand wäre, füllte er sich alle Taschen damit und wollte voll Freude nach Haus gehen; aber in dem Augenblick stand ein fremder Mann vor seinem Angesicht und sprach: „was tragst du da?“ Der Knecht wußte vor Schrecken und Furcht nichts zu antworten, aber der fremde Mann ergriff ihn, leerte ihm die Taschen aus und sprach: „jetzt gehe nimmer den alten Weg zurück, sondern einen andern und sofern du dich hier wieder sehen läßt, wirst du nicht mehr lebend davon kommen.“ Der gute Knecht ging

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_274.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2020)