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Es soll aber noch keinem gefrommt haben, dergleichen Steine wegzubringen. Auf dem Fels, sonderlich um die Gegend der Höhle, hört man zur Mittagsstunde oft Schellen läuten, zuweilen auch ein Gehämmer wie von vielen Schmieden.


110.
Der stillstehende Fluß.
Winkelmann Beschr. von Hessen. S. 59.

Von der Fulde heißt es, so oft ein Fürst aus dem Lande Hessen, sonderlich ein regierender Herr oder dessen Gemahlin bald sterben soll, daß sie wider ihren natürlichen Lauf ganz still stehe und gleichsam der Strom seine Trauer zu erkennen gebe. Man hält das für eine sichere Todesanzeige und haben es die Einwohner mehrmals beobachtet.


111.
Arendsee.
Prätorius Weltbeschr. I. 97. aus mündlicher Sage.

Von dem Arendsee in der Altmark wird folgendes erzählt: an der Stelle, wo jetzt der See und der Ort dieses Namens liegt, stand vor Alters ein großes Schloß. Dieses ging urplötzlich unter und nicht mehr kam davon, als ein Mann und ein Weib. Wie die beiden nun fortgingen, sah sich das Weib ungefähr um und

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_204.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)