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Gesell als dieser: warum trinkt er mich vorüber?“ Darauf antwortete der Edelmann: „weiche von hinnen und trinke mit deinen höllischen Gesellen, hier hast du nichts zu schaffen!“ Als Hinzelmann das hörte, ward er so heftig erbittert, daß er ihn bei dem Schnall-Riemen packte, damit er nach damaliger Sitte seinen Mantel unter dem Halse zugeschnallt hatte, nieder zur Erde zog und also würgte und drückte, daß allen Anwesenden angst wurde, er mögte ihn umbringen, und jener, nachdem der Geist von ihm abgelassen, sich erst nach einigen Stunden wieder erholen konnte. Wiederum reiste einmal ein guter Freund des Hausherrn bei Hudemühlen vorbei, trug aber Bedenken wegen des Haus-Geistes, von dessen Schalkheit ihm vieles war erzählt worden, einzukehren und schickte seinen Diener, um zu melden, daß er nicht einsprechen könne. Der Haus-Herr ließ ihn inständig bitten, bei ihm die Mittags-Mahlzeit zu nehmen, aber der Fremde entschuldigte sich höflich damit, daß er sich nicht aufhalten dürfte; doch setzte er hinzu, es errege ihm zu großen Schrecken, mit einem Teufels-Gespenst an einem Tisch zu sitzen, zu essen und zu trinken. Bei dieser Unterredung draußen hatte sich Hinzelmann auch eingefunden, denn man hörte, nachdem sich der Fremde also geweigert, die Worte: „warte, mein guter Geselle, die Rede soll dir schon bezahlt werden!“ Als nun der Reisende fortfuhr und auf die Brücke kam, welche über die Meisse geht, stiegen die Pferde mit den vordern Füßen in die Höhe, verwickelten sich ins Geschirr,

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_151.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)