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74.
Hütchen.
Mündliche Erzählungen.
Der vielförmige Hintzelmann 39–50.
Erasm. Francisci höll. Proteus 792–798.
Prätor. Weltbeschr. I. 324. 325.
Joh. Weier de praestig. daemon. c. 22. deutsche Uebers. 64–66.
Happel relat. curios. 4. 246.
Stiftische Fehde, Leibnitz SS. RR. brunsvic. II. 791. III. 183. 258b.
Volks-Sagen. Eisenach. I. 127–170. IV. 209–237.

An dem Hofe des Bischof Bernhard von Hildesheim hielt sich ein Geist auf, der sich vor jedermann in einem Bauernkleide unter dem Schein der Freundlichkeit und Frömmigkeit sehen ließ: auf dem Haupt trug er einen kleinen Filz-Hut, wovon man ihn den Namen Hütchen, auf Niedersächsisch Hödeken gegeben hatte. Er wollte die Leute gern überreden, daß es ihm viel mehr um ihren Vortheil, als ihren Schaden zu thun wäre, daher warnte er bald den einen vor Unglück, bald war er dem andern in einem Vorhaben behilflich. Es schien, als trüge er Lust und Freude an der Menschen Gemeinschaft, redete mit jedermann, fragte und antwortete gar gesprächig und freundlich.

Zu dieser Zeit wohnte auf dem Schlosse Winzenburg ein Graf Namens Hermann, welcher das Amt als eine eigene Grafschaft besaß. Einer seiner Diener hatte eine schöne Frau, auf die er ein lüsternes Auge warf und die er mit seiner Leidenschaft verfolgte, aber

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_133.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)